Reden lernt man nur durch reden


Reden lernt man nur durch Reden – so lautet ein geflügeltes Sprichwort. Und tatsächlich: Wer niemals lernte, vor anderen Menschen zu stehen und sich zu präsentieren, wird es wohl im ersten Versuch schwer haben. Und damit Sie etwas aus den Redesituationen lernen können, sollten Sie sich Zeit für die Nachbereitung nehmen und ein Feedback einfordern. Wie das geht, zeige ich Ihnen mit ein paar Tipps.

Stellen Sie sich bewusst der Redesituation

Jeder von uns kommt irgendwann einmal in die Situation, wo er sich selbst vor anderen Menschen präsentieren muss. Und dies ist mit mehr oder weniger “Druck” verbunden, die Redesituation heil zu überstehen und einen positiven Eindruck zu hinterlassen.

„Reden lernt man nur durch reden.“ Marcus Tullius Cicero

Cicero hat völlig Recht: Erst wenn Sie sich öfter in Redesituationen begeben, können Sie etwas lernen und wertvolle Erfahrungen sammeln. Hierfür ist die Nachbereitung der Situation genau so wichtig wie die Vorbereitung – denn schließlich wollen Sie ja etwas lernen.

Lernen Sie aus der Selbstreflexion

Wir sind gut darin, unser eigener Kritiker zu sein. Versuchen Sie daher in der Rückschau Ihrer Redeleistung nicht, einen zu pauschalen Eindruck zu gewinnen – beispielsweise ein generell abwertendes Urteil über sich selbst. Sondern lernen Sie zu differenzieren. Reflektieren Sie sich nach einer Redesituation selbst und beantworten Sie für sich oder im Gespräch mit einer vertrauten Person aus dem Zuhörerkreis folgende Fragen:

  • Was ist mir im Vortrag gut gelungen?
  • Worin könnte ich mich noch verbessern?
  • Was kann ich aus dieser Situation für eine Erfahrung mitnehmen, um es beim nächsten Mal anders zu machen?
  • Was sollte ich unbedingt beibehalten?

Objektiveren Sie Ihr Bild über sich selbst

Stellen Sie diese Fragen nicht nur sich selbst, sondern auch an einen Zuhörer, den Sie gut kennen. Dadurch objektivieren Sie Ihr Urteil über sich selbst und erfahren, wie Sie auf das Gegenüber gewirkt haben. Oftmals ist das eine viel positivere Wirkung, als Sie denken.

Schließlich: Haben Sie keine Angst davor, etwas falsch zu machen – Fehler sind menschlich und wirken im gewissen Maße auch sympathisch auf die Zuhörer. Fehler helfen Ihnen auch, zu lernen. “Was hat dazu geführt, dass mir etwas nicht gelungen ist?” – “Was muss ich daher beim nächsten Mal anders machen?” – Stellen Sie sich diesen Fragen.

Es gibt übrigens in jeder Vortragssituation etwas, das positiv gelungen ist. Lassen Sie das Gefühl zu, dass Sie etwas gut gemacht haben und stärken Sie sich daran. Denken Sie bitte auch immer an das Zitat Ciceros: Beim nächsten Mal sind Sie schon etwas routinierter, haben Erfahrungen gesammelt und können selbstsicherer der Redesituation entgegen treten.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, dass Sie sich die Möglichkeit suchen, sich selbst in der Rolle des Redners ausprobieren zu können.

Viel Erfolg dabei!